Selbstgemachte Marmelade

Verfasst von: Marc Mühleis
Aprikosen Marmelade, püriert
Aprikosen Marmelade, püriert  Bild: Pixabay.com
Selbstgemachte Marmelade! Wenn ich heutzutage mit Freunden über selbstgemachte Marmelade oder Neudeutsch: Handmade Marmelade, reden möchte, dann ernte ich erstmal erstaunte Blicke und die obligatorischen Fragen: Wie, du machst das selbst? Ist das nicht zeitraubend und kompliziert? Und woher hast du die Rezepte? Sind die auch Bio? Ich sage dann immer: Alles halb so wild: 1. Es ist super einfach. 2.Viel gesünder, weil du den Zuckergehalt selbst bestimmen kannst.

Und Bio ist es sowieso, müßt eben nur Biofrüchte nehmen. Wem das zu teuer ist, mit regionalen Früchten ist es meist genauso gesund. Für all jene, die keine Großmutter mehr haben, oder nur eine, die noch nie Marmelade in ihrem Leben gemacht hat, und damit keinen Zugriff auf ein tolles "Geheimrezept" ihr eigen nennen kann, sei gesagt, keine Panik, wenn Sie diesen Beitrag gelesen haben, dann wissen Sie wie es geht. Und Sie werden das Leben noch mehr lieben, denn selbstgemachte Marmelade ist nicht nur gesund, sondern ein genialer Frühstückspartner.

Braun Stabmixer Multiquick (Bild: www2.braunhome.com)

Kommen wir nun den den 7 kleinen Weisheiten, um den selbstgemachten Marmeladentraum zu verwirklichen. 1. Kauf eines Stabmixers: es gibt viele, es gibt teuere, mit viel überflüssigem Schnickschnack und es gibt solche wie den von Braun ( hier Multiquick) für knapp 33 Euro. Ok, ich weiß, aber das holen Sie wieder rein. Wenn man bedenkt, dass ein Glas Biomarmelade zwischen 3-5 Euro kostet. Und unser Glas mit selbst gemachter Marmelade, inklusive Zucker, Strom und einem Glas aus dem Kaufhaus, umgelegt gerade mal 1,30 Euro. 2. Die Früchte (z.B Zwetschgen, Pflaumen, Erdbeeren, Himbeeren oder Aprikosen) zuerst vorsichtig in einer großen Schüssel mit Wasser waschen. Danach, je nach Frucht, entkernen oder von Grünzeug befreien, auch zupfen genannt. Ja, keine Sorge, ein bisschen Handarbeit darf es schon sein.

Marmelade selbstgemacht, püriert (Bild: pixabay.com)

3. Früchte ohne Kerne auf einer Haushaltswaage auswiegen. Zu einfacheren Berechnung der perfekten Zuckermenge gehen wir hier im folgenden immer von einem Kilo Nettofruchtgewicht aus. 4. Die Beimengung  der perfekten Zuckermenge sollte niemals mehr als 15% Zucker auf ein Kilo Frucht betragen. Hier also nicht mehr als 150 g Zucker. Am besten weißen Haushaltszucker, feinkörnig. Für all jene, die nun aufschreien: viel zu wenig, schmeckt nicht und die Marmleade wird niemals fest ohne Gelierzucker! Abwarten. Zu wenig sind 15 % Zucker in keinem Fall, da auch die Früchte aus bis 20-30 % Fruchtzucker bestehen, der Rest ist Wasser und Fruchtfleisch. Zum Festwerden sei an dieser Stelle nur gesagt, da kommt noch Großmutters Trick- und Wissenskiste ins Spiel. Doch dazu später mehr. 

Zwetschgenmarmelade püriert (Bild: Pixabay.com)

5. Den Zucker nun über die Früchte streuen, die in einem Kochtopf warten und das ganze ein paar Stunden ziehen lassen, bis sich durch den Zucker viel Flüssigkeit gebildet hat. Danach den Topf auf Stufe 5 oder 6 einige Minuten ankochen lassen, bis eine brodelnde Masse dabei entsteht. Und bitte dabeibleiben und immer wieder leicht umrühren und das Smartphone mal in den Flugzeugmodus versetzen. Wenn es dann so stark köchelt, dass es blubbert, die Hitze auf Stufe 2-3 reduzieren und eine halbe bis dreiviertel Stunde auf dieser Hitze weiterköcheln lassen. Dazwischen immer wiedermal zum Herd zurückkehren und ein paar Mal umrühren. Am besten holen Sie sich ein gutes Buch, einen Roman oder ein Sachbuch, setzten sich an den Küchenherd und lesen dabei. So vergeht die Zeit wie im Flug, und es kann nichts anbrennen.

6. Den Topf mit der ganzen Fruchtmasse von der Herdplatte nehmen und 3-5 Minuten etwas abkühlen lassen. Nun kommt der Stabmixer ins Spiel. Die weichen, immernoch mit Hautstückchen ( siehe bei Zwetschgen, Aprikosen, Pflaumen, Pfirsichen etc.) versehenen Früchte werden nun mit dem Stabmixer zu einer breiigen, homogenen Masse püriert. Danach wird die Masse ( Großmutters Trick) noch ein paar Minuten kaltgerührt, was die Masse zusätzlich wieder verdickt. Wer nun einwendet, ganz schön viel Arbeit, der sei daran erinnert, dass zu Großmutters Zeiten alles durch ein Sieb passiert werden musste. Schulterschmerzen waren dabei inklusive. So, jetzt noch ins Glas abfüllen, et voila, nun sind Sie ein Maitre de Confiture. Viel Vergnügen.

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Artikelsignatur: Marcus Mühleis | Autoren-Ressort: Mrey.reporters.de
10405 Berlin
E-Mail: prenzel2@email.de

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