Haushalt - Lebensmittel und Gemüse in die Mülltonne

Verfasst von: Reinald Döring
Pressebild - Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressebild - Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz   Bild: Pressebild - BMLEV
Aktuelle Studien belegen, dass jeder Deutsche im Jahreslauf Lebensmittel im Wert von bis zu 330 Euro in den Mülleimer wirft. Viele der weggeworfenen Lebensmittel stammen aus Privathaushalten und sind oft noch originalverpackt. In Deutschland kommen so jährlich bis zu 20 Millionen Tonnen Lebensmittel auf den Müll. Dabei helfen die Lebensmittelindustrie und sonstige Produzenten wie Bauern mit und tragen, trotz optimierter Produktionsabläufe, ihren Anteil dazu bei.

Wertvolle Rohstoffe und Energie werden verschwendet und die Umwelt mehr als nötig belastet. Angesichts der anstehenden Klimaerwärmung ist die Müllvermeidung ein Schritt auf dem Weg diese zu verlangsamen. Wer seinen Lebensmittelbedarf ohne Plan kauft und falsch lagert, zahlt drauf. Der Einkauf von Lebensmitteln sollte nicht spontan und ohne Planung erfolgen. Sorgfältig planen und die eingekauften Mengen an die Haushaltsgröße und Lagermöglichkeiten anpassen hilft den Abfall zu verringern. Machen Sie einen Speiseplan und erstellen danach Ihren Einkaufszettel. Damit kaufen Sie nur das ein was nötig ist, sofern Sie sich beim Einkauf an Ihren Aufschrieb halten. Wer beim Einkauf keinen Hunger hat, kauft nicht so viele überflüssige Lebensmittel ein.

Lebensmittel für die Tafeln (Bild: Pressefoto - Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz )

Den Geschmack und die Vorlieben der übrigen Familienmitglieder sollten bei der Planung auch nicht außer Acht gelassen werden. Lebensmittel, die nicht verbraucht werden oder durch falsche Lagerung verderben, belasten das Budget werden entsorgt und verursachen dabei weitere unnötige Kosten. Sehr viele Lebensmittel sind über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus haltbar. Sie verderben nicht plötzlich sobald das Datum abgelaufen ist. Reis, Nudeln und viele andere trockene Nahrungsmittel sind fast unbegrenzt haltbar. Was von den zubereiteten Mahlzeiten nicht verbraucht wird kann entsprechend verpackt eingefroren werden. Es gibt sogar spezielle Kochbücher für die Reste-Küche. Birnen und Äpfel sollten Sie nicht zusammen mit anderen Obstsorten aufbewahren da diese sonst schneller verderben. Einfach mal riechen und vorsichtig probieren. Mit Nase und Geschmacksinn erkennen Sie Verdorbenes in der Regel ziemlich sicher.

Warum werden Lebensmittel auf den Müll geworfen

Fragt man die Verbraucher nach den Gründen warum sie Lebensmittel wegwerfen, werden dafür unterschiedliche Gründe angeführt. Laut einer Forsa Umfrage, die vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in Auftrag gegeben wurde, gaben 84 Prozent der befragten Bürger an, das für sie ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum den Ausschlag gibt oder das die Lebensmittel bereits verdorben waren. Oft zu große Mengen eingekauft, das gaben 25 Prozent als Grund an, während 19 Prozent Reste aus zu großen Packungen wegwerfen. 16 Prozent schließlich, werfen Lebensmittel in den Mülleimer weil sie ihnen nicht schmecken. Weiter geben in der Umfrage 58 Prozent an, dass in ihrem Haushalt Lebensmittel regelmäßig in den Müll geworfen werden.

Pressefoto - BMELV (Bild: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz )

Immerhin haben 69 Prozent der befragten Bürger beim Wegwerfen von Lebensmitteln ein schlechtes Gewissen. Zitat aus der Pressemitteilung des BMELV: "Laut FAO gehen ungefähr ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion als Abfall verloren. Wir müssen die Verschwendung stoppen. Industrie und Handel aber auch jeder einzelne Verbraucher kann einen Beitrag leisten, Lebensmittelabfälle zu vermeiden, so Bundesministerin Ilse Aigner. Wer Abfall vermeidet hilft der Umwelt und dem Klima und spart außerdem eine Menge Geld. Lebensmittel sind wertvoll." Das Bundesverbraucherministerium hat dazu eine Untersuchung erstellen lassen die erstmals konkrete und belastbare Zahlen über die Art und Menge der Nahrungsmittel enthält, die jedes Jahr in Deutschland auf der Müllhalde enden. Die Gründe für die nicht nur in Deutschland sondern europaweit steigenden Wegwerfraten sollen erkannt werden. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt weitere Vorschläge zur Verringerung der Abfallmenge zu erarbeiten.

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