35 Jahre WEISSER RING

Verfasst von: Günter Schwarz
Der WEISSE RING, Deutschlands größte Opferschutzorganisation, verfügt derzeit über bundesweit 420 Außenstellen. Rosenheim ist eine davon. 1976 gründete der Fernsehjournalist Eduard Zimmermann („Aktenzeichen XY“ und „Vorsicht Falle“) den WEISSEN RING. Im Rahmen einer XY-Sendung stellte der damalige Kripo-Sachbearbeiter für Tötungsdelikte Anton Gröber ungeklärte Mordfälle vor. So lernten sich Gröber und Eduard Zimmermann kennen. Zimmermann erzählte dem Kripo-Beamten vom WEISSEN RING und weckte so Gröbers Interesse. Schließlich wurde 1983 die Außenstelle Rosenheim eröffnet und Anton Gröber deren Leiter. Jahre später wurde die Außenstelle gesplittet in den Bereich Rosenheim Stadt, deren Leiter.

Jahre später wurde die Außenstelle gesplittet in den Bereich Rosenheim Stadt, deren Leiter nach wie vor Anton Gröber war, und in den Bereich Rosenheim-Land. Erst 2017 hat man im Landesbüro des WEISSEN RINGS beschlossen, die beiden Außenstellen wieder zusammenzulegen, was dann schließlich am 01.05.2017 vollzogen wurde. Seither gibt es wieder nur eine Außenstelle in Rosenheim, allerdings immer noch unter der Leitung von Anton Gröber. „Den Schicksalen von Verbrechensopfern wird in der Öffentlichkeit viel zu wenig Beachtung geschenkt.“ sagt Gröber. „Deshalb ist es wichtig, dass es den WEISSEN RING gibt und deshalb ist es auch wichtig, dass es immer wieder Menschen gibt, die ehrenamtlich die hilfesuchenden Opfer kompetent und professionell betreuen!"

Unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, Staatsangehörigkeit und politischer Überzeugung erhalten Opfer von Kriminalität beim WEISSEN RING schnelle und direkte Hilfe. Zu diesem Zweck wurde ein deutschlandweites Netz von derzeit mehr als 3.000 ehrenamtlichen Opferhelferinnen und Opferhelfern in den 420 Außenstellen aufgebaut. Außerdem ist der WEISSE RING sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Politik, Justiz, Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe und des Opferschutzes.Der WEISSE RING steht auf der Seite des Kriminalitätsopfers. Er achtet und respektiert den Menschen in seiner Opfersituation und akzeptiert vorurteilsfrei seine Entscheidungen. Dadurch stärkt der WEISSE RING die Menschen, welche Opfer einer Straftat geworden sind. Das Opfer kann sich auf die Verschwiegenheit gegenüber Dritten verlassen.

Der WEISSE RING bietet aktiv Hilfe an und begleitet das Kriminalitätsopfer, solange es nötig ist. Die kompetenten und gut ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeiter nehmen den Betroffenen in seiner jeweiligen Lage und mit seinem Lebensstil an. Sie unterstützen den betroffenen Menschen auf seinem Weg und zeigen ihm dabei Möglichkeiten auf, sich selbst zu helfen. Dabei achten und respektieren Sie seine Entscheidungsfreiheit. Sie entwickeln im persönlichen Gespräch mit dem Verletzten die für den konkreten Fall möglichen Hilfeleistungen. Dabei setzt der WEISSE RING auch diverse finanzielle Soforthilfen und Hilfeschecks ein, um unmittelbar und schnell tatbedingte Notlagen zu überbrücken.

Persönliche Betreuung, menschlicher Beistand, Zuwendung und Anteilnahme sind unverzichtbare und vorrangige Elemente der Hilfe. Im persönlichen Gespräch lernen die Mitarbeiter die Bedürfnisse des Kriminalitätsopfers kennen. Sie zeigen die verschiedenen Möglichkeiten der Hilfe auf und helfen dem Menschen dadurch, auf seinem Weg die richtigen Weichen zu stellen. Sie weisen auf andere Leistungsträger hin und helfen beim Umgang mit Behörden. Der WEISSE RING hilft bei der Überbrückung tatbedingter wirtschaftlicher Notlagen und bietet Überbrückungshilfe an, wenn die Behörden staatliche Leistungen nicht zeitnah erbringen. Schadenersatz oder Schmerzensgeld kann jedoch nicht geleistet werden.

Der schnelle direkte Zugang zu Spezialisten wie Rechtsanwälten, Therapeuten, Traumatologen und Rechtsmedizinern wird durch Hilfeschecks ermöglicht. Man kümmert sich um die Wahrung der Opferrechte im Strafverfahren und die Durchsetzung von Opferentschädigungsansprüchen. Im Einzelfall kann auch bei tatbedingten rechtlichen Problemen geholfen werden. Bei Rechtsstreitigkeiten wird darauf geachtet, dass die Verletzten die Beiordnung von Opferanwälten auf Kosten des Staates und andere staatlichen Leistungen wie Verfahrnskostenhilfe in Anspruch nehmen können. Dabei werden die Grenzen zur Rechtsberatung immer gewahrt. Das Kriminalitätsopfer entscheidet selbst, ob es seine Rechte und Ansprüche geltend machen möchte.

Ziel des WEISSEN RINGS ist es, dass Betroffene auf einer richtigen Informationsbasis und ohne Angst vor Kosten die für sich richtige Entscheidung treffen und daraus Kraft und Lebensmut gewinnen können. Die Außenstelle Rosenheim feiert dieses Jahr ihr 35-jähriges Bestehen und veranstaltet anlässlich dieses Jubiläums am 14.11.2018 eine sog. Sonntagsmatineé. Im Rahmen dieser Veranstaltung, für die Frau Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer die Schirmherrschaft übernommen hat, soll neben den Jubiläumsbekundungen insbesondere über die Hilfsangebote des WEISSEN RINGs informiert werden. Es sind auch verschiedene Ehrengäste geladen, u.a. der Polizeipräsident des Polizeipräsidium Oberbayern-Süd, Herr Robert Kopp, verschiedene Vertreter und Bürgermeister der Landkreisgemeinden und viele mehr.

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Artikelsignatur: schwarz presse Günter Schwarz | Autoren-Ressort: schwarzpresse.reporters.de
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