Sommerfrische im Staatspark Fürstenlager Bensheim-Auerbach

Verfasst von: Gisbert Kühner
Wachthäuschen
Wachthäuschen  Bild: Geka Presse&Foto
Angefangen hat alles im Jahre 1739, als in einem idyllischen Seitental im Bensheimer Ortsteil Auerbach eine mineralische Heilquelle entdeckt wurde. Ab 1783 nutzten der Landgraf Ludwig X. und Luise von Hessen-Darmstadt den heutigen Staatspark als Sommerresidenz. Bis 1918 suchten die Landgrafen und Großherzöge von Hessen-Darmstadt  dort die Sommerfrische. Der Park mit seinem Dorf um den Gesundheitsbrunnen stellt heute ein Gesamtkunstwerk dar, das zum Verweilen und Durchschnaufen einlädt.

1730 konnte erstmals eine eisenhaltige Quelle im Tal der Roßbach festgestellt werden. Bei Ausgrabungen 1739 wurden drei Quellen gefunden, die für die Nutzung als Badebetrieb geeignet waren. Die bis heute erhaltene Brunnenfassung des Gesundheitsbrunnens wurde 1767 erbaut. Geplant war die Nutzung als Kuranlage, So entstanden Wohnpavillions rund um den Gesundheitsbrunnen und die heute noch bestehenden Alleen wurden angelegt. Nachdem Ludwig X, an diesem Standort eine Krankheit auskuriert hatte, nutzten er und seine Gemahlin Luise das Fürstenlager fortan als Sommerresidenz. Zwischen 1970 und 1975 entstanden alle Gebäude, die auch heute noch erhalten sind bzw. wieder hergestellt wurden. Die wichtigsten Gebäude sind das Herrenhaus, der Prinzen- und Damenbau, Wachthäuschen und der Fremdenbau.

Wachthäuschen
Dorfstrasse
Damenbau

Der Staatspark Fürstenlager ist aber auch ein Landschaftspark. Hainartige Waldpartien, Obstgehölze und Alleen auf einer Fläche von 42 ha ergänzen das Dorf. Hofgärtner Carl Ludwig Geiger hatte um 1790 den Auftrag, nach dem englischen Vorbild "ornamental farm" einen Park zu gestalten, der die bestehenden Acker- und Wiesenflächen, die Weinberge und Obstwiesen einbezieht. Ländlicher Charakter unter Berücksichtigung der Topologie, lange Alleen mit markanten Aussichtspunkten ins Dorf oder in die Landschaft, diese Kombination ist hervorragend gelungen. Allein, wenn man aus der Bachstrasse in das Fürstenlager Richtung Dorf hineinläuft, begeht man eine wunderschöne, langgezogene Allee vorbei an einem Teich mit einer Brücke im chinesischen Stil. Überall laden Bänke dazu ein, zu rasten und im Schatten der Bäume die Ruhe zu genießen und Ruhe zu finden.

Wiese
Dorfmitte
Aussicht Altarberg

Wer feiern will, ist im Übrigen im Fürstenlager auch gut aufgehoben, Der Küchenbau im Dorf ist für Seminare oder Familienfeierlichkeiten geeignet. 50 Personen finden dort gut Platz. Besonders idyllisch für Stehempfänge oder Trauungen sind der Freundschaftstempel auf der Herrenwiese und das Teehaus am Altarberg. Trauungen sind auch im Wohnzimmer des Fremdenbaus möglich. Besichtigungstermine und Führungen können selbstverständlich auch gebucht werden. Einige Bauten sind im Park verstreut. Das Luisendenkmal, die Grotte und der Eiskeller z.B. Besonders zu erwähnen ist die Eremitage. Es ist ein gartenbauliches Highlight, das wohl nie für den Rückzug und religiöse Meditation genutzt wurde. Die "Außenhaut" des Baus besteht komplett aus Rinde 

Eremitage
Freundschaftstempel
Fremdenbau

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