Der Luisenpark – grüne Oase in der Arbeiterstadt Mannheim

Verfasst von: Gisbert Kühner
Fernsehturm
Fernsehturm  Bild: Geka Presse&Foto
Für Touristen hat die Arbeiterstadt Mannheim nur wenig zu bieten. Zumindest im Vergleich gesehen zum benachbarten Heidelberg. Historisch betrachtet verwundert das auch niemanden. Während Heidelberg im 2. Weltkrieg von den Amerikanern verschont blieb, stand im Zentrum Mannheims nach dem Bombenhagel kein Stein mehr auf dem anderen. In Heidelberg die komplett erhaltene Altstadt, in Mannheim ein Trümmerhaufen. Aber eins hat Mannheim: den Luisenpark, wie viele sagen, eine der schönsten Parkanlagen Europas.

1886 stellte Professor Carl Fuchs 20.000 Goldmark zum Bau des Luisenparks zur Verfügung. Einzige Bedingung: die Schaffung eines Volks- und Bürgerparks zum Nutzen der Gesundheit. Der heutige „Untere Luisenpark“ entstand in der Folge auf einem 12 ha großen alten Neckararm. Den Namen erhielt der Park übrigens 1896 nach der Großherzogin Luise von Baden. 1897 wurde der Park nach Osten erweitert, der „Obere Luisenpark" entstand ebenfalls auf einem alten Neckararm. 1907 war der Park Ort der "Großen Kunst- und Gartenbauausstellung" und 1975 war der Luisenpark zusammen mit seinem Bruder, dem Herzogenriedpark, der Standort für die Bundesgartenschau. Seither nutzen jährlich rund 1,2 Millionen Besucher in der Industrie- und Arbeiterstadt Mannheim den Park.

Storchenhorst (Bild: Geka Presse&Foto)

Genau wie es der Spender wollte ist der Luisenpark ein Ort zum Nutzen der Gesundheit. Er ist ein Familienpark, er ist ein Sportpark, ein Park der Kommunikation und ein Park zum Regenerieren. Für jeden etwas. Die Kinder erfreuen sich am Burgspielplatz oder betätigen sich auf den weitläufigen, herrlich grünen und gepflegten Wiesen sportlich. Wer es nass mag, erfrischt sich an heißen Tagen an den Wasserfontänen. Auch der Bauernhof zieht die jungen Besucher magisch an. Gerade im Frühjahr beziehen die Weißstörche wieder ihre Horste. Unabhängig von der Jahreszeit  lohnt sich immer  ein Besuch des Pflanzenschauhauses, das auch das Schmetterlinghaus beherbergt. Hunderte Arten von Schmetterlingen umfliegen den Besucher und liefern farbenprächtiges  Schauspiel.

Flamingos (Bild: Geka Presse&Foto)

Im zurückliegenden Jahr haben die amerikanischen Soldaten ihre Kasernen in Heidelberg und Mannheim verlassen. Riesige Areale standen und stehen in der Region  immer noch leer und warten auf eine neue Nutzung. Im Rahmen des Konversionsprozesses in Mannheim ist die Idee und der Wunsch entstanden, die Bundesgartenschau erneut nach Mannheim zu bringen. Die DBG hat der Stadt Mannheim aufgrund der eingereichten Unterlagen den Zuschlag für die Bundesgartenschau 2023 gegeben. Im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau entwickelt sich Mannheim zur Stadt der Parks und der Natur. Die Bundesgartenschau wird in 8 offenen Parkanlagen stattfinden. Als Ausgangspunkt ist der Luisenpark vorgesehen. Weitere 75 ha werden sich aus Areal in den Mannheimer Stadtteilen Käfertal und Feudenheim anschließen. 

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